Upstream

UbuntuGermanTranslatorsInformationen zur Übersetzung → Zusammenarbeit mit Upstream-Projekten

Einleitung

In der Open-Source-Welt unterscheidet man zwischen Upstream und Downstream. Upstream bezeichnet die Projekte und Personen, die die Programme ursprünglich programmieren, während Downstream diejenigen, sind, die die Programme dann für den Anwender zusammenstellen – etwa in Form von Distributionen wie Ubuntu.

Ubuntu ist in diesem Zusammenhang ein Downstream-Projekt. Vieles, was man in Ubuntu findet, wird nicht im Ubuntu-Projekt selbst programmiert, sondern stammt aus eigenen Upstream-Projekten wie Mozilla Firefox, KDE oder GNOME. Ubuntu übernimmt diese Programme, stellt sie zusammen, stimmt sie aufeinander ab und nimmt an einzelnen Punkten Anpassungen vor.

Zusammenarbeit bei der Übersetzung

Upstream-Projekte haben auch eigene Übersetzerteams, welche diese Anwendungen selbst übersetzen und die Übersetzungen allen Distribution bereitstellen. Aus diesem werden in Launchpad normalerweise keine Upstream-Anwendungen übersetzt, zumindest nicht ohne vorherige Absprache, sondern im Wesentlichen deren Erweiterungen und die Ubuntu-Dokumentation. Der Hauptgrund dafür ist, dass Anwendungen distributionsübergreifend gleich übersetzt sein sollen (siehe Ziele). Die Übersetzungen etwa zu KDE- oder GNOME-Programmen, die man in Launchpad sehen kann, sind lediglich importiert bzw. übernommen worden.

GNOME-Anwendungen

GNOME verwaltet seine Übersetzungen in Vertimus. Hier kann man sich als Übersetzer im deutschen Übersetzungsteam anmelden. Danach kann man GNOME-Übersetzungen zur Übersetzung reservieren, die Übersetzung als PO-Datei herunterladen, überarbeiten und dann wieder in Vertimus hochladen. Die hochgeladenen Übersetzungen werden dann geprüft und von »Einspielern« (Committer) in die GNOME-Versionsverwaltung übernommen.

Möchte man eine GNOME-Übersetzung ändern, geht man wie folgt vor:

  • Man prüft in Vertimus, ob die Übersetzung sich momentan in Bearbeitung befindet. Ist das nicht der Fall, reserviert man die Übersetzung in Vertimus.
  • Man prüft, ob die aktuelle Übersetzung aus Vertimus mit der Übersetzung in Launchpad übereinstimmt. Ist das nicht der Fall, importiert man die Vertimus-Übersetzung als »published upload« in Launchpad.
  • Jetzt kann man die Übersetzung in Launchpad überarbeiten.
  • Nach der Überarbeitung exportiert man die Übersetzung aus Launchpad/Rosetta (»Download«) und lädt diese in Vertimus hoch. Hierbei ist darauf zu achten, dass die exportierte .po-Datei Übersetzungen Ubuntu-spezifischer Anpassungen enthalten kann, die vorher manuell entfernt werden müssen. Der Export sollte sofort nach Abschluss der Übersetzungsarbeiten erfolgen, damit möglichst noch vor dem Sichtbarwerden der Änderungen die neue Übersetzung vom GNOME-Team überprüft werden kann.

  • Werden bei der Prüfung bzw. Übernahme der Übersetzung durch das GNOME-Übersetzerteam noch Korrekturen vorgenommen (Kommentare auf der entsprechenden Seite in Vertimus beachten!), so muss man die korrigierte Version aus Vertimus erneut als »published upload« in Launchpad einspielen. Auch das sollte möglichst schnell erfolgen.

Weitere Derivate

Zu weiteren Derivaten gibt es Upstream-Projekte und es ist dort möglich bei den Übersetzungen zu helfen, so dass diese dann in der nächsten Ubuntu-Version Einzug erhalten.

Umgang mit Fehlern

Die Handhabung von Übersetzungsfehlern, die Upstream-Pakete betreffen, muss sich an den Vorgaben aus Bugs/HowToTriage zum Upstream Forwarding orientieren.

Konkret müssen bei der Fehlersichtung folgende Schritte durchgeführt werden:

  • zuerst identifiziert man das Upstream-Projekt
  • Wenn das Upstream-Projekt ein Bug-Tracking-System verfügt:
    • registriert man sich ggf. im Bug-Tracking-System des Upstream-Projekt an
    • prüft man, ob der Fehler bereits dort gemeldet wurde
    • ist das nicht der Fall, so stellt man einen neuen Fehler im Bug-Tracking-System ein
    • man verknüpft den Fehler mit dem Fehler in Malone (Bugtracker von Launchpad)
  • Wenn das Upstream-Projekt über eine Mailingliste oder lediglich eine E-Mail-Adresse anbietet, sendet man den Fehlerbericht an die entsprechende E-Mail-Adresse.

Meldet man einen Fehler an ein Upstream-Projekt, so sind folgende Informationen anzugeben:

  • Verweis auf den Fehlerbericht in Malone in der Form https://launchpad.net/bugs/######

  • Angabe desjenigen, der den Fehler ursprünglich gemeldet hat
  • vollständige Problembeschreibung

Die Verknüpfung des Fehlers in Malone erfolgt durch folgende Schritte:

  • Verknüpfung "+ Upstream..." anklicken
  • das passende "Produkt" auswählen
  • Ankreuzfeld "Link to a bug in another bug tracker:" anhaken
  • den passenden "Remote Bug Tracker" auswählen
  • die Identifikationsnummer in das Feld "Remote Bug" eintragen
  • auf "Continue" klicken

Ist eine solche Verknüpfung nicht möglich, sollte der Verweis auf den eingestellten Fehler in einem Comment - beispielsweise in der Form 'http://bugzilla.gnome.org/show_bug.cgi?id=######' - angegeben werden.

Ziele

Die Stärke freier Software liegt in der Zusammenarbeit - nicht nur innerhalb eines Projektes sondern auch zwischen Projekten. Upstream und Downstream profitieren voneinander: Upstream-Projekte benötigen Distributionen, um an den Anwender gebracht zu werden, und Distributionen sind aufgrund der enthaltenden Upstream-Software erst für den Anwender attraktiv.

Daher werden bei der Übersetzung von Ubuntu folgende Ziele angestrebt:

  • Upstream-Übersetzungen werden vollständig in Ubuntu übernommen. Dadurch erspart man einerseits Übersetzungsaufwand in Ubuntu und stellt andererseits dem Anwender über Distributionsgrenzen hinweg eine einheitliche Benutzeroberfläche bereit.
  • Werden Fehler in Übersetzungen gefunden, werden die Fehler nicht dadurch behoben, das sie in Ubuntu übersetzt werden. Vielmehr werden die Fehler an das Upstream-Team weitergeleitet, damit die Fehler dort behoben werden können. Damit fließt die Verbesserung direkt in die Weiterentwicklung der entsprechenden Software ein, kann somit nicht bei Übernahme neuer Versionen verloren gehen und steht allen Benutzern zur Verfügung.
  • Das Ubuntu-Übersetzerteam ist dafür verantwortlich, die Zusammenarbeit mit den Übersetzerteams aktiv zu gestalten, Verbesserungsvorschläge zu kommunizieren und gemeinsam Lösungen zu finden.

Ansprechpartner

Als Ansprechpartner sind hier Kontaktpersonen und Mailing-Listen für die jeweiligen Projekte aufgeführt:

UbuntuGermanTranslators/Mithelfen/Upstream (last edited 2019-02-04 17:47:10 by torsten.franz)